Von Frank Betthausen
Lohberg. Hermann Dachs aus Lohberg weiß genau, wem er jedes Jahr aufs Neue zu Dank verpflichtet ist. „Ohne die Hilfe meiner Familie und Freunde könnte ich das gar nicht so machen“, sagt er. Mit „das“ meint der 64-Jährige das Fest, das er seit 2012 an der Holzhauerkapelle auf dem Bramersbacher Platz, einem ehemaligen Schachten unterhalb des Enzians auf 1079 Metern Höhe, ausrichtet.
Den Erlös aus der Veranstaltung hat Dachs auch in diesem Jahr gespendet. So nahmen Dr. Stephanie Franke, die Vorsitzende der Kinderkrebshilfe Cham, und BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer vor wenigen Tagen Spendenschecks über jeweils 800 Euro aus den Händen des Lohbergers entgegen.
Nachdem er kürzlich einen Bericht über das Herzenswunsch-Hospizmobil des Roten Kreuzes gelesen hatte, entschied sich der frühere Mitarbeiter der Brauerei Späth spontan, neben der von Franke geleiteten Initiative auch diesen Zweck zu unterstützen.
Verkauf von Kaffee, Kuchen, Bier und Brotzeiten
Die 1600 Euro waren beim Verkauf von Kaffee, Kuchen, Bier und Brotzeiten nach dem Gedenkgottesdienst an dem Kirchlein zusammengekommen, das Dachs vor zwölf Jahren errichtet hatte. Dazu kamen die Kollekte und ein Betrag, den sein Sohn und dessen Freunde gesammelt hatten. Am Ende stockte der Lohberger die Summe selbst noch einmal auf.
Die ehemalige Hochweide am Bramersbacher Platz, auf der die Eggersberger Bauern einst ihre Kühe weiden ließen, ist ein Ort, der dem Rentner viel bedeutet. Den dortigen Wald bewirtschaftet er seit 33 Jahren, weil die Besitzer in England leben.
„So habe ich mir irgendwann gedacht, ich baue eine Holzhauerkapelle – zum Dank dafür, dass die Holzhauer aus der Umgebung abends wieder gesund nach Hause kommen und um einmal im Jahr bei einem Gedenkgottesdienst an alle verstorbenen Holzhauer zu erinnern“, erzählt der Lohberger.
Neue Hütte in Holzständerbauweise errichtet
2007, fünf Jahre vor dem Kirchlein, hatte er darüber hinaus die alte Holzhauerhütte erneuert, die an dem Schachten steht. Dachs und seine Helfer rissen sie damals ab und errichteten eine neue in Holzständerbauweise.
Das alljährliche Fest – daher der gesonderte Dank an Familie und Freunde – ist laut dem 64-Jährigen mit beträchtlichem Aufwand verbunden. „Das ist eine ganz schöne logistische Aufgabe“, berichtet er. Alles, was für die Messe und die anschließende Feier benötigt werde, müsse mit zwei Unimogs auf den Berg gefahren werden.
„Es freut uns, dass unser Spender diesen Aufwand heuer quasi auch fürs BRK auf sich genommen hat“, sagte Dominik Lommer bei der Übergabe des Erlöses. Stephanie Franke, deren Kinderkrebshilfe Dachs zum wiederholten Mal bedachte, dankte dem Organisator ebenfalls „von Herzen für die große Geste“.