Von Frank Betthausen

Stamsried. Nadine Brandl schaut regelmäßig auf der Baustelle vorbei und fiebert dem 1. September entgegen. An diesem Tag wird die neue BRK-Kindertagesstätte Kürnburgzwerge Stamsried ihre Pforten öffnen – und auf dem Areal unterhalb der Schule wird fröhliches Kinderleben einkehren. Die Detail-Planungen für den Betrieb – einige wenige Plätze in der Einrichtung sind noch frei – laufen auf Hochtouren. Genauso wie die Bauarbeiten…

Als Brandl an diesem Tag ihre künftige Arbeitsstätte aufsucht, trifft sie dort zufällig Fachplaner Stefan Link vom Ingenieurbüro Altmann. Bei dem Unternehmen aus Cham laufen die Projektfäden zusammen. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Link im Gespräch mit Brandl, während im Hintergrund Handwerker Eingangstüren setzen, an der Elektrik arbeiten und aus einem Speziallaster heraus Zellstoff zur Dämmung des Daches „eingeblasen“ wird, wie es im Fachjargon heißt. 

„Wenn alles so weitergeht, bin ich sehr zuversichtlich, dass alles klappt“, erklärt Link mit Blick auf den Sommer. Lediglich die Außenanlagen werden zur Eröffnung möglicherweise noch nicht fertiggestellt sein.

Ein Übergangsbüro im Rathaus

Ein Umstand, auf den Nadine Brandl die Eltern zwar vorbereitet hat, der sie ansonsten aber nicht beunruhigt. „An Ausweich- und Unternehmungsmöglichkeiten fehlt es uns bestimmt nicht“, sagt die 37-Jährige, die im Januar zum Roten Kreuz gewechselt war.

Die Erzieherin und Krippenpädagogin hat vom Markt ein Büro im Rathaus zur Verfügung gestellt bekommen und ist aktuell an vielen Fronten gefordert. Sie hat eine beratende Funktion ­­­beim Innenausbau und bei der Ausstattung der neuen Räume und ist intensiv mit der Personalplanung beschäftigt. Darüber hinaus hospitiert sie in anderen Kindertagesstätten des BRK im Landkreis – nicht zuletzt, um sich mit ihren Kolleginnen auszutauschen.

Ihre bisherigen Erfahrungen seien „sehr, sehr positiv“, betont die Rodingerin. „Ich bin rundum zufrieden und glücklich.“ Die Zusammenarbeit mit dem Markt Stamsried sei „top“, und die Kooperation mit der kirchlichen Theresia Gerhardinger Kindertagesstätte funktioniere ebenfalls bestens. Auch sonst werde der Kindergarten hervorragend angenommen. „Die Eltern sind sehr offen und interessiert“, sagt Brandl.

"Wir werden integrativ starten"

Die neue BRK-Kindertagesstätte bietet in zwei Kindergartengruppen Platz für jeweils 25 Mädchen und Buben. Dazu kommt eine Krippe für zwölf Kinder. Dort sind nach der Anmeldewoche im Januar noch drei Plätze frei. Der Kindergarten selbst soll laut Brandl im September „integrativ starten“. Sprich: Nach der Genehmigung durch den Bezirk könnten die Einrichtung bis zu drei Kinder mit speziellem Förder- und Betreuungsbedarf besuchen.

„Die Kindergartengruppe, mit der wir im Spätsommer den Betrieb aufnehmen, wird daher eher klein bleiben und maximal 15 Plätze haben“, erläutert die Leiterin. Die zweite Gruppe, so sehen es die Pläne des BRK vor, wird 2023 eröffnet und soll regulär für 25 Kinder zur Verfügung stehen.