· Pressemitteilung

Umbaupläne des BRK Seniorenheims Waldmünchen vorgestellt

Umbau des Seniorenheims Waldmünchen beginnt im Frühjahr Nach 40 Jahren entspricht das Haus nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit.Im noch bestehenden Speisesaal unterhielten sich BRK-Vertreter mit Planer Hans Engl und Bürgermeister Markus Ackermann.
Waldmünchen. (nik) Noch ist die Hürde im Seniorenheim Waldmünchen da. Eine Treppe, die den Altbau aus den 1970er-Jahren mit dem neueren Gebäude aus den 1980ern verbindet. Sie kommt allerdings bald weg, darüber informierte Architekt Hans Engl am Montag. Den Vertretern des BRK um Präsident Theo Zellner und Bürgermeister Markus Ackermann stellte Engl die Pläne für den Umbau en Detail vor.
Sechs Tritte hat die Treppe, mit der ein Höhenunterschied von knapp anderthalb Metern überwunden werden kann. Möglich ist das nur denjenigen, die gut zu Fuß sind. Für Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind, ist die Treppe jedoch eine unüberwindbare Hürde. Bisher fahren sie mit einem Aufzug ein Stockwerk höher, mit dem zweiten Lift geht’s dann wieder nach unten. Auf diese Weise wechseln sie zwischen den beiden Gebäuden. Das ist umständlich und soll sich daher ändern, erklärte Heimleiter Stefan Paa. Im Zuge der Modernisierung des Seniorenheims ersetzt eine „sehr lange Rampe“ die Treppe. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben misst sie bei einem Gefälle von sechs Grad 15 Meter Länge, erklärte Architekt Engl. Er wurde vom BRK-Kreisverband Cham beauftragt, den Umbau des ältesten Seniorenheims im Landkreis zu planen und unter voller Belegung umzusetzen. Im großen Speisesaal stellte Engl seine Pläne vor. Dort, wo in den frühen Jahren des Heims Bewohner ihr täglich Brot zu sich genommen hatten, wird künftig nicht mehr gegessen. Stattdessen entwickelt sich der Speisesaal zu einem großen Mehrzweckraum, der mit mobiler Wand von Anmeldung und Foyer getrennt sein wird. Unweit davon entsteht die Verwaltung. Anstelle des alten Bürotrakts entsteht eine Tagespflege.
„Kaum einer nutzt den noch“, berichtete Heimleiter Stefan Paa über das Ende des Speisesaals. Das sei der Entwicklung geschuldet. Aufgrund vermehrter dementieller Erkrankungen spielt sich das Leben der Heimbewohner weitgehend auf den Geschossen ab. Dem trägt Engl in den Umbauplänen Rechnung. Auf den vier Etagen gibt es künftig jeweils einen größeren Raum zur Zusammenkunft.
Dort besteht auch die Möglichkeit, Therapieangebote einzurichten. Die kleineren Grüppchen geben jedem Heimbewohner „ein Gesicht“, fand BRK-Präsident Theo Zellner.
Engl plant ebenfalls Änderungen im Bereich der Anlieferung. Sie wird verlegt und die steile unüberdachte Rampe kommt weg. Auch die Entsorgung findet künftig parterre statt. Auch im Außenbereich wird sich einiges ändern, informierte der Architekt. Begonnen werde mit der Modernisierung des Gebäudes im Frühjahr 2016. Den Abschluss datierte Engl auf das Jahr 2017. Kostenpunkt für das gesamte Projekt: rund 2,6 Millionen Euro.
Bezahlen kann der Kreisverband das aus eigenen Mitteln, teilte Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner mit. „Wir haben ein bisschen Speck auf den Hüften.“ Er ging auf die ersten Gespräche mit Engl ein. 2011 traf sich der Kreisverband erstmals mit Engl. Es stellte sich die Frage: „Wie können wir das Haus in die Zukunft bringen?“ Außerdem war zu klären, ob neu gebaut oder saniert werden solle. Aufgrund der guten Substanz des mehr als 40 Jahre alten Hauses entschied sich der Kreisverband mit dem Planer für die Sanierung. Die wired stattfinden, während das Haus voll belegt ist.
Für den Planer bedeutete das, „filigrane Eingriffe“ während des Betriebs zu machen, sagte BRK-Präsident Theo Zellner. Er erklärte, wie das Rote Kreuz derartige Millionenprojekte stemmen könne. Gleichzeitig räumte der frühere Landrat mit einem Klischee auf. „Wir sind keine staatliche Organisation.“ Vielmehr kommt das Geld von Spenden, Förderern und im Falle der Seniorenheime über die Pflegesätze aufs Konto. Weil die aber nicht ins Unermessliche steigen dürfen, musste für die Modernisierung ein Weg gefunden werden, Wünsche und realistische Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Architekt Engl, Heimleiter Paa und die Kreisgeschäftsführung hätten das hervorragend gelöst.
Zellner nannte drei Ziele des BRK, die mit der Modernisierung anvisiert werden: Die Wohnqualität solle auf höchstem Stand gehalten werden, den neuen Pflegeprofilen wolle man gerecht werden und die Arbeitsprozesse im Sinne der Mitarbeiter sollen optimiert werden.
Freude über die anstehende Sanierung brachte Bürgermeister Markus Ackermann zum Ausdruck. „Das Seniorenheim ist eine Institution in Waldmünchen.“ Den Umbau erachtete er als notwendig. „Hier geht’s um eine Steigerung der Lebensqualität für die Bewohner.“