Aktive des Fachdienstes CBRN(E) sind stolz auf den neuen MTW

Frank Betthausen
Der rund sechs Tonnen schwere Iveco ist für eine Besatzung von neun Einsatzkräften ausgelegt.

Ende Oktober holte ein Team mit Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr an der Spitze den Mannschaftstransportwagen Dekon V in Nordrhein-Westfalen ab. Er ist am Rettungszentrum in Cham stationiert, gehört als Teileinheit aber zur Medizinischen Task Force des Bundes.

Von Frank Betthausen

Cham. Im April bestaunten sie den Iveco noch als Gäste beim Katastrophenschutzkongress der BRK-Bereitschaften in Deggendorf, wo er zur Ansicht vor der Stadthalle geparkt war – mittlerweile verfügen die Aktiven des Fachdienstes CBRN(E) in Cham selbst über ein solches Fahrzeug: Ende Oktober hat ein Team mit Katastrophenschutzleiter Tobias Muhr an der Spitze einen funkelnagelneuen Mannschaftstransportwagen (MTW) Dekon V in Nordrhein-Westfalen abgeholt.

Zusammen mit Jasmin Schulz, Daniel Schreiner und Christian Schierer nahm er das Fahrzeug in Bonn beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Empfang. Nachdem sie vor Ort eine umfassende technische Einweisung in den geländegängigen MTW sowie das Material, das er mitführt, erhalten hatten, brachten die Kollegen ihn sicher „nach Hause“ in die Oberpfalz.

61 Standorte in Deutschland

Der rund sechs Tonnen schwere Iveco ist für eine Besatzung von neun Einsatzkräften ausgelegt und wird insbesondere bei der Dekontamination von verletzten Personen eingesetzt – etwa nach Chemieunfällen oder im Fall großflächiger Gefahrenlagen. 

Er ist am Rettungszentrum in Cham stationiert, gehört als Teileinheit beziehungsweise Spezialressource aber zur Medizinischen Task Force (MTF) des Bundes, die es deutschlandweit 61-mal gibt.

Die nächstgelegene Einheit im Fall des BRK Cham, das 2024 bereits einen Krankentransportwagen des Bundes für seinen Standort in Furth im Wald erhalten hatte, ist die MTF 49 Regensburg.

 Für uns ist das eine gewisse Auszeichnung. Wir denken nicht erst seit gestern oder vorgestern an CBRN(E), sondern engagieren uns schon über Jahrzehnte hinweg in diesem Bereich. 

BRK-Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein

Tobias Muhr
Die neuen Fahrzeuge standen in Bonn auf dem Gelände des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zur Abholung bereit.

„Ich freue mich sehr, dass wir jetzt auch den MTW für unseren Landkreis und zum Schutz unserer Bürger in besonderen Krisenfällen vorhalten können“, sagte Tobias Muhr, dessen Expertise als Landesfachdienstleiter CBRN(E) seit Jahren bei überregionalen Schadenereignissen gefordert ist. 

„Seine“ Aktiven sind auf chemische, biologische, radiologische, nukleare und explosive Notfälle trainiert.

Bezirksbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein reagierte „mit unwahrscheinlicher Freude“ darauf, dass das BRK in Niederbayern und der Oberpfalz als einer von zwei Bezirksverbänden mit einem Piloten für eine CBRN(E)-Einheit des Bundes bedacht worden sei.

Ein Riesenmotivationsschub

„Für uns ist das eine gewisse Auszeichnung. Wir denken nicht erst seit gestern oder vorgestern an CBRN(E), sondern engagieren uns schon über Jahrzehnte hinweg in diesem Bereich“, betonte er und verwies darauf, wie wichtig es sei, „dass hier von Seiten des Bundes und des Landes Investitionen getätigt werden, die unserer Bevölkerung zugutekommen“.

Das Ganze steigere bei all dem die Motivation der Helfer beträchtlich. „Mit diesem neuen Material und diesen hochgeländegängigen Fahrzeugen arbeiten zu dürfen, bringt zwar neue Herausforderungen mit sich, spornt unsere Einsatzkräfte aber an, die entsprechende Ausbildung zu machen“, erklärte Hauenstein.

Nach Angaben des Bezirksbereitschaftsleiters sollen in den nächsten zwei Jahren weitere Fahrzeuge in die Region ausgeliefert werden.