Bis zum Frühjahr 2026 soll die Erweiterung abgeschlossen sein: Mit einem symbolischen Spatenstich läutete die Spitze der Bergwacht-Bereitschaft Neukirchen beim Heiligen Blut am Mittwoch zusammen mit den Verantwortlichen des Marktes und des BRK-Kreisverbands den Abriss der alten Garage am Rettungszentrum ein.
Von Maja Schoplocher
Neukirchen b. Hl. Blut. Nicht mit dem Spaten, sondern mit dem Vorschlaghammer beginnt diese Woche der nächste Bauabschnitt bei der Bergwacht Neukirchen beim Heiligen Blut. Und auch wenn die Werkzeuge primär andere sein werden, trafen sich am Mittwoch der scheidende Bereitschaftsleiter Martin Fischer und seine Stellvertreterin Jessica Obermeier – sie zieht sich ebenfalls aus der Führungsrolle zurück – gemeinsam mit den Verantwortlichen des Marktes und des BRK-Kreisverbands zu einem symbolischen Spatenstich. Er sollte den Abriss der alten Garage an der Bergrettungswache einläuten.
An dem Termin nahm auch Martin Fischers Bruder Armin teil, der ihn dieser Tage an der Bereitschaftsspitze beerben wird.
In Eigenleistung werden die Ehrenamtlichen den Anbau ab Samstag einreißen. Fachmännisch begleitet werden die Aktiven beim Abbruch von der Firma Wolfgang Pongratz. Die späteren Baumeisterarbeiten für die Erweiterung, die den Bergrettern ausreichend Raum für ihre Fahrzeuge – den VW-Transporter (T6), das Quad und das Motorrad – sowie das Material bieten soll, übernimmt Unternehmer Daniel Pfeiffer.
„Wenn der Bergwacht der Platz ausgeht, zeigt das die Bedeutung ihres herausragenden Engagements und verdeutlicht, welche Entwicklung die Gemeinschaft genommen hat.“
Stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Karl Holmeier
Lobende Worte für das Vorhaben gab es von Karl Holmeier, dem stellvertretenden BRK-Kreisvorsitzenden. Wenn der Bergwacht der Platz ausgehe, zeige das die Bedeutung ihres herausragenden Engagements und verdeutliche, welche Entwicklung die Gemeinschaft genommen habe. Obwohl die gesamte Finanzierung sicherlich nicht einfach gewesen sei, seien diese neuen Räumlichkeiten eine Voraussetzung für die „gute, wichtige Arbeit“, die vor Ort geleistet werde.
Bürgermeister Markus Müller zeigte sich ebenfalls erfreut über den Fortschritt auf der Baustelle. Als Träger der Maßnahme sei er „interessiert an der Weiterentwicklung“ der Bergwacht. Besonders beeindruckt sei er von der „Geduld und Akribie“, die die Ehrenamtlichen für die verschiedensten Förderanträge aufgebracht hätten.
Übungsschacht hinter dem Gebäude
Der Neubau eines frostfreien Lagergebäudes auf der Grünfläche hinter dem Haus steht bereits. Damit ist der vorgezogene zweite Bauabschnitt abgeschlossen. Teil drei der Arbeiten umfasst die Gestaltung der Außenanlagen. Dabei sollen rund um die Bergwacht-Zentrale nicht zuletzt zusätzliche Stellplätze entstehen.
Im Freien wird darüber hinaus ein Übungsschacht angelegt, den die benachbarte Neukirchner Feuerwehr und die Bergwacht beide nutzen können, um die Personenrettung aus besonders misslichen Lagen zu trainieren. Dazu kommen weitere Übungsflächen, die ganz nebenbei die Möglichkeit bieten, bei besonderen Vorkommnissen einen abgetrennten Bereich zu schaffen, in dem die örtliche Einsatzleitung ungestört arbeiten kann.
Zusätzlich werden der Ausbildungs- beziehungsweise Bereitschaftsraum und die Küche renoviert. Damit bringen die Ehrenamtlichen die Ausstattung auf den neuesten Stand, um den eigenen Mitgliedern und der Bevölkerung moderne Schulungsmöglichkeiten bieten zu können.
Mit dem Bauprojekt wolle sich die Bergwacht „der Zeit anpassen“, erklärte Martin Fischer. Mit 35 Aktiven hatte seine Mannschaft am Hohenbogen in diesem Winter etwa 30 Einsätze zu meistern, bei denen verschiedenste Verletzungen zu versorgen waren. Über die gesamte Skisaison hinweg, die dieses Jahr acht Wochen dauerte, waren die Ehrenamtlichen durchgängig im Vorsorgedienst vor Ort auf Abruf bereit.
Gesamtkosten: etwa 450 000 Euro
Mit der neuen Wache wollen sich die Neukirchner Bergretter für künftige Dienste wappnen. „Ohne finanzielle Unterstützung“, sagte Fischer, würde das Erweiterungsprojekt „Herzensangelegenheit“, das im Herbst 2024 begonnen hatte, nicht funktionieren. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 450 000 Euro.
Die Hälfte fließt über das bekannte Förderprogramm LEADER zur Entwicklung ländlicher Regionen in Bayern zu. Mit Ansprechpartnerin Isabella Bauer vom Landratsamt Cham hätten die Bergwacht-Verantwortlichen dabei „maximale Unterstützung“ bei der Planung, erklärte Fischer. Etwa 100 000 Euro übernimmt die Marktgemeinde, der gleiche Betrag wird von der Bergwacht beschafft oder über Eigenleistungen beigesteuert. Außerdem trägt der Landkreis Cham zehn Prozent der Baukosten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Kreisvorsitzender Theo Zellner einen Förderbescheid des BRK-Kreisverbandes in Höhe von 30 000 Euro an Fischer und Jessica Obermeier überreicht.
Geplant sei, wie Fischer sagte, nächstes Jahr im Frühjahr mit allem fertig zu sein. Bis dahin liegen noch einige Aufgaben vor den Ehrenamtlichen. Unter anderem gilt es, zusammen mit der Feuerwehr etwa 600 Quadratmeter zu pflastern...
„Mit dem Bauprojekt will sich die Bergwacht der Zeit anpassen.“
Der scheidende Bereitschaftsleiter Martin Fischer