Bei der Jahresabschlussfeier der Further Aktiven im Berghof Gibacht ehrte Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger eine Reihe langjähriger Aktiver. „Um den Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es einer gewissenhaften Ausbildung“, betonte er in seinem Rückblick. Sie sei auch 2024 im Winter und im Sommer perfekt gewährleistet gewesen.
Von Frank Betthausen
Furth im Wald. Auf die Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald war auch in diesem Jahr zu jeder Tages- und Nachtzeit Verlass. Zu 97 Einsätzen rückten die Aktiven in den zurückliegenden Monaten aus, wie Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger bei der Weihnachts- und Jahresabschlussfeier im Berghof Gibacht berichtete.
Skiunfälle waren genauso darunter wie Forst- oder Mountainbike-Unglücke, Erstversorgungen für den Rettungsdienst und Suchaktionen. Laut Schönberger hat die Bereitschaft in der Drachenstichstadt derzeit eine Personalstärke von 82 Mitgliedern.
Zusammen mit seinen Stellvertretern Andrea Winklmüller und Georg Hofstetter nutzte er den feierlichen Rahmen, um einige von ihnen zu ehren. So erhielten Franz Bosek und Herbert Heigl in Anwesenheit von Bergwacht-Regionalleiter Robert Heilig und Landesarzt Professor Dr. Matthias Jacob die Leistungsauszeichnung in Bronze.
„Durch ihre Tätigkeit ist unsere Bereitschaft immer auf dem neuesten Wissensstand.“
Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger über die Arbeit der Ausbilder
Über eine Ehrung für 25 Jahre Bergwachtdienst freuten sich Florian Lehminger, Wilhelm Clever und Dominik Schönberger. Seit 40 Jahren engagiert sich Franz Bosek für die Bergretter – und seit sage und schreibe 70 Jahren bringt sich Ludwig Schmidberger vor Ort ein.
Eine Würdigung erfuhren außerdem langjährige Förderer der Bereitschaft. So unterstützt Marianne Jäger die ehrenamtliche Arbeit in Furth im Wald seit 25 Jahren. Helmut Fenzl und Rupert Kellnhofer tun dies seit 40 Jahren. Matthias Strauß fördert die Aktiven in seiner Heimatstadt seit 60 Jahren.
Überhaupt nahmen Lob und Dank bei der Zusammenkunft am Gibacht breiten Raum ein. „Um den Anforderungen bei unseren Einsätzen gerecht zu werden, bedarf es einer gewissenhaften Ausbildung“, betonte Schönberger in seinem Rückblick.
Auch überregional gefordert
Dank Bereitschaftsausbilder Christian Seidl 2 (er wird intern mit der Ziffer gekennzeichnet, da es einen weiteren Aktiven mit diesem Namen gibt) und seiner Mannschaft sei dies im Winter und im Sommer in Theorie und Praxis wieder perfekt gewährleistet gewesen.
Überregional seien die Further Ausbilder Christian Seidl 2, Florian Lehminger, Andreas Kaufmann und Josef Hofstetter tätig. „Durch ihre Tätigkeit ist unsere Bereitschaft immer auf dem neuesten Wissensstand“, freute sich Schönberger.
Nach seinen Angaben haben die Aktiven aktuell vier Luftretter in ihren Reihen. Sie ließen sich in diesem Jahr im Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) in Bad Tölz rezertifizieren und nahmen an Echtflügen teil. „Ebenso arbeiteten sie Windeneinsätze ab“, berichtete Schönberger.
Die Anwärterinnen Maja Reger und Sophie Reitmeier absolvierten 2024 den Eignungstest Winter – und Reger bestand ihn auch für den Sommer.
Eine feste Größe sei in der Bereitschaftsarbeit der Naturschutz. Durch das Engagement von Jürgen Baunach, Andreas Gerber, Christian Seidl 1 und Burghard Lang hätten erneut viele Aktivitäten stattfinden können – etwa die Fledermaus-Aktion am Schwarzeck oder die Amphibien-Aktion am Drachensee. Charlotte Schächtl und Pia Fischer hätten als neue Naturschutz-Ausbilderinnen gewonnen werden können.
Auch im Bereich LKLD (Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation) habe sich 2024 sehr viel getan. So unterstützten die Mitglieder der Gruppe nicht nur diverse Sucheinsätze in der Region Bayerwald.
Sie waren auch in Sachen Weiterbildung fleißig. Richard Kraus, Julian Schranner und Dominik Schönberger beispielsweise absolvierten den ersten Bergwacht-Copter-Lehrgang. Dahinter verbirgt sich die Ausbildung zum Drohnenpiloten.
Ein Sommermärchen sei das Jahr 2024 für den Nachwuchs gewesen. Mit den Bambini und dem Team der Stufe 3 hätten gleich zwei Jugend-Vertretungen das Ticket für den Landesentscheid gelöst.
„Wir können auf unseren Nachwuchs sehr stolz sein. Er hilft tatkräftig in der Bereitschaft mit und ist eine feste Stütze beim Bergfest und beim Schlossmarkt“, sagte Schönberger und richtete „ein riesiges Dankeschön“ an die Jugendleiterinnen Alena Lehminger, Anna Lena Schönberger und Marion Dimpfl.
Funktionsgebäude am Gaisriegel errichtet
Zu 100 Prozent Verlass sei abermals auf den Förderverein gewesen, der sich nicht zuletzt um die Organisation des Bergfests gekümmert habe. Mit Daniel Reitmeier, Christian Seidl 1 und Andreas Beck an der Spitze sei es in Zusammenarbeit mit Josef Hofstetter und Florian Lehminger gelungen, gemeinsam mit den Naturfreunden nach dem Tod von Franz Thurner den traditionellen Grenzland-Wandertag am 1. Mai fortzuführen. Im Herbst sei kurzerhand ein Funktionsgebäude am Gaisriegel errichtet worden.
Nach der Rückschau von Schönberger standen die Ehrungen von Mitgliedern auf dem Programm, die sich um die Bereitschaft verdient gemacht haben.
Eine Auszeichnung für 70 Jahre Bergwachtdienst war dabei für Ludwig Schmidberger vorgesehen – auch wenn der 88-Jährige an diesem Abend verhindert war.
Schmidberger trat am 1. September 1954 als Bergwachtmann in die Bereitschaft Furth im Wald ein. Seit dieser Zeit habe er ohne Einschränkung über einen langen Zeitraum hinweg ehrenamtlich Dienst geleistet.
„Unser Kamerad war schon in einer Phase eine wichtige Stütze, als die Ausrüstung zum Teil nur aus Provisorien bestand“, sagte Schönberger in seiner Laudatio. So stellte Schmidberger einst etwa sein Privatauto für den Dienst zur Verfügung.
Von 1958 bis 1965 war er Hüttenwart auf der Roberthütte und von 1969 bis 1972 stellvertretender Hüttenwart der Althütte. 2004 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Bis heute verfolgt er mit großem Interesse die Aktionen seiner Kameraden.
„Sein außerordentliches Engagement bei Rettungsdienst-Einsätzen der Unterstützungsgruppe wurde mehrfach vom Leiter Rettungsdienst honoriert.“
Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger über den geehrten Florian Lehminger
Für 25 Jahre Bergwachtdienst wurden Wilhelm Clever, Florian Lehminger und Dominik Schönberger geehrt.
Clever verstärkt seit 2. Juni 1999 die Reihen der Further Bereitschaft. Der 77-Jährige ist eine feste Stütze beim alljährlichen Bergfest. Für den Schlossmarkt organisiert er nach den Worten von Schönberger für den Förderverein die Verkaufsbude der Further Jäger. „Durch seine beruflichen Kenntnisse betreut er außerdem alle Blitzableiter unserer Stützpunkte“, berichtete der Bereitschaftsleiter.
Florian Lehminger trat am 4. Februar 1999 der Mannschaft der Bergretter in der Drachenstichstadt bei. Der 41-Jährige übernahm früh Verantwortung in der Ausbildung und hat seit 2021 das Amt des stellvertretenden Bereitschaftsausbilders inne. „Auch überregional hat er sich bei der Bergwacht Bayern einen Namen in Ausbildungsfragen gemacht“, betonte Schönberger.
Es gab mehrfach ein Sonderlob
Nebenbei ist Lehminger Einsatzleiter und Luftretter. Durch sein Fachwissen bringe er sich erfolgreich bei der Neukonzeptionierung des Bereichs LKLD bei der Bergwacht Bayern ein. Beim BRK-Kreisverband Cham leiste er bei all dem noch dazu viele rettungsdienstliche Stunden.
„Sein außerordentliches Engagement bei Rettungsdienst-Einsätzen der Unterstützungsgruppe wurde mehrfach vom Leiter Rettungsdienst honoriert“, erklärte Schönberger, der in der Folge selbst eine Ehrung erhielt.
Der 43-Jährige schloss sich am 1. Februar 1999 der Bergwacht-Bereitschaft an. Durch seine Ausbildung zum Rettungsassistenten unterstützte er als Notfallmedizin-Ausbilder die Anwärter-Ausbildung in der Bereitschaft. Ab 2005 übernahm er zudem die Aufgaben des Notfallmedizinprüfers auf regionaler Ebene. Darüber hinaus bildete er sich als Fachausbilder für Notfallmedizin und als Fachausbilder Winter bei der Bergwacht Bayern weiter.
Ab 2005 bekleidete er das Amt des Hüttenwartes auf der Roberthütte, ein Posten, den er bis 2013 innehatte. In diese Zeit fallen der Umbau des Kellerraums mit Toiletten sowie die Modernisierung der Küche.
Im Jahr 2008 wurde er zum Einsatzleiter im Bereich Oberer Bayerischer Wald ernannt, ein Amt, das er bis heute innehat. 2009 erfolgte Schönbergers Wahl zum stellvertretenden Bereitschaftsleiter, 2011 übernahm er den Job an der Spitze.
Unter seiner Führung fanden auch der Umbau und die Sanierung des Gerätehauses sowie der Hütten am Dieberg und in Althütte statt. Im Jahr 2017 übernahm die Bergwacht Furth unter seiner Ägide das LKLD- Fahrzeug der Region Bayerwald.
Franz Bosek, der bei der Feierstunde zusätzlich eine Ehrung für 40 Dienstjahre bei Bergwacht und BRK erhielt, nahm für seine Verdienste die Leistungsauszeichnung der Bergwacht in Bronze entgegen.
Er sorgte für einen hohen Leistungsstand
Der 67-Jährige wird seit 19. Januar 1984 als Bereitschafts-Aktiver geführt. Von 1985 bis 1989 war er für das Dienstfahrzeug zuständig. Von 1993 bis 2001 fungierte er als stellvertretender Bereitschaftsausbilder. „2001 übernahm er das Amt als Bereitschaftsausbilder und war somit verantwortlich für den hohen Leistungsstand in unseren Reihen“, würdigte ihn Schönberger.
Viele Anwärter hätten seine Sommer- und Winterausbildung sowie seine umfangreich organisierten Einsatzübungen genossen. 2009 übergab er die Aufgabe an die nächste Generation. „Franz, du hast dir die Leistungsauszeichnung mehr als verdient“, befand der Bereitschaftsleiter.
Das Gleiche gelte für Herbert Heigl, der am 21. August 1986 in die Bereitschaft eingetreten war. Von 1995 bis 2009 nahm er dort die Position des Kassiers ein – „sehr gewissenhaft und sorgfältig“, wie Schönberger betonte.
Außerdem besuchte der 59-Jährige regelmäßig die Sommer-, Winter- und Hubschrauberlehrgänge der Bergwacht-Region Bayerwald. „Die jährlichen Sicherheitsunterweisungen im ZSA waren für ihn eine Selbstverständlichkeit.“
Zusätzlich habe er sich acht Jahre als Bereitschaftsausbilder und sieben Jahre als Vize-Bereitschaftsausbilder über unzählige ehrenamtliche Stunden hinweg eingebracht.
Dieser freiwillige Dienst für die Allgemeinheit war es auch, den Waldmünchens 2. Bürgermeister Martin Frank, Furths 2. Bürgermeister Michael Mühlbauer, BRK-Bereichsvorsitzende Dr. Christina von Reinhardstoettner und stellvertretender BRK-Kreisgeschäftsführer Dominik Lommer in ihren kurzen Grußworten herausstellten. „Ohne euren Einsatz wäre die Gesellschaft ärmer“, befanden sie unisono.
Ehe es zum gemütlichen Beisammensein überging, dankte Dominik Schönberger den Musikern Richard Kraus sowie Florian und Sebastian Lehminger für die Untermalung der Jahresschlussfeier.
Dankesworte richtete er außerdem an den evangelischen Pfarrer Michael Rummel und Diakon Thomas Bauer „für die wunderbare Andacht“, die der Versammlung vorausgegangen war. In diesem Fall hatten Anita und Petra Sporer für die musikalische Umrahmung gesorgt.
Die Geehrten im Überblick