Die Zeiten im Container auf dem Bauhof-Areal sind vorbei

Frank Betthausen
Helmut Müller hatte die neue BRK-Heimat mit seinem Baumeisterbetrieb in nicht einmal zehn Monaten errichtet.

„Das war ein Quantensprung“, sagt Rettungsdienstleiter Dominik Lommer über die Entwicklung am Standort in Weiding und die neue Wache. Vom 1. Mai 2024 bis Ende August 2025 verbuchte das BRK 1062 Einsätze mit knapp 60 000 gefahrenen Kilometern.

Von Frank Betthausen

Weiding. Die Zeiten der Übergangslösung sind vorüber, die Kollegen sind immer noch erleichtert: Seit wenigen Wochen findet der Rettungsdienst-Betrieb am BRK-Standort in Weiding nicht mehr in einer Bauhof-Garage und einem alten Baucontainer statt, sondern in einer funkelnagelneuen Wache. „Das war ein Quantensprung“, sagt Rettungsdienstleiter Dominik Lommer in einem Bilanz-Interview über die Entwicklung vor Ort.

In dem Gespräch mit der BRK-Pressestelle dankt er nicht nur seinen Beschäftigten für ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen seit dem 1. Mai 2024, als der Standort in einem Provisorium eröffnet worden war. 

Auch für Investor und Vermieter Helmut Müller findet er viele lobende Worte. Er hatte die neue Bleibe – die feierliche Einweihung hatte im September stattgefunden – mit seinem Baumeisterbetrieb in nicht einmal zehn Monaten errichtet. 

„Müller ist ein Macher“

„Müller ist ein Macher“, betont Lommer und hebt die „absolut vertrauensvolle Zusammenarbeit“ mit dem örtlichen Unternehmer hervor, der für die Bautätigkeiten verantwortlich zeichnete und sich gleichzeitig um die Einrichtung kümmerte. „Couch, Küche, Büro, Schränke… Die Wache war möbliert ausgestattet. Das hat uns vieles leichter gemacht“, hält der Rettungsdienstleiter fest.

Nach seinen Angaben hat das BRK für die zehnjährige Ausschreibungszeit des Weidinger Rettungswagens insgesamt 200 Quadratmeter Fläche in dem Geschäfts- und Wohngebäude angemietet. 60 davon entfallen auf die Fahrzeughalle, der Rest verteilt sich auf die Funktions- und Wachräume.

 Weiding ist ein Standort, der in alle Richtungen Relevanz hat. 

BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer

Andreas Kaufmann
Für die Kollegen, die in Weiding ihren Dienst verrichten, haben mit dem Neubau andere, lang ersehnte Zeiten begonnen.

Das Fahrzeug selbst war mit dem Ziel etabliert worden, insbesondere im Bereich Bad Kötzting die Versorgungsleistung über die 80-Prozent-Marke zu heben. Es ist täglich von 7 bis 19 Uhr besetzt.

Was die Einsatzrückschau für die ersten eineinhalb Jahre betrifft, spricht Lommer davon, dass der RTW in den relevanten Bereichen definitiv eine höhere Versorgungsqualität für die Bürger mit sich gebracht habe, auch wenn er unter den vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Regensburg (ZRF) prognostizierten Zahlen liege.

So verbuchte das Rote Kreuz vom 1. Mai 2024 bis Ende August 2025, also in 16 Monaten, 1062 Einsätze mit knapp 60 000 gefahrenen Kilometern für den Weidinger Mercedes. 

ZRF ging von mehr Einsätzen aus

Umgerechnet seien das pro Jahr etwa 800 Versorgungen bei 45 000 zurückgelegten Kilometern. Der ZRF hatte laut Lommer etwa 1300 Fälle bei 55 500 Kilometern Laufleistung angenommen.

„Nichtsdestotrotz ist Weiding ein Standort, der in alle Richtungen Relevanz hat“, hält der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer fest. Egal, ob es um Gemeinden wie Runding oder Städte wie Waldmünchen und Furth im Wald gehe… 

Am meisten frequentiert sei unter dem Strich die Kreisstadt. „Das höchste Einsatzaufkommen gibt es nun einmal dort, wo die meisten Menschen leben und arbeiten – und das ist in unserem Landkreis einfach Cham“, erklärt Lommer. 

Der Stadtteil Janahof beispielsweise sei über die B 20 mit Blaulicht problemlos in unter zwölf Minuten erreichbar – und damit in etwa genauso schnell wie von der Wache in Roding aus.