
Bei der Einweihungsfeier in der neuen BRK-Kita Haidsteinhörnchen in Runding machte Katharina Hopp, die Tochter des Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp, den Verantwortlichen eines der schönsten Komplimente. Im Februar öffnet direkt nebenan auch noch eine Tagespflege des Roten Kreuzes ihre Pforten. Vize-Landrätin Johanna Etti bezeichnete das generationenübergreifende Konzept als „genial und wunderschön“.
Von Frank Betthausen
Runding. Mit das schönste Lob an diesem Tag ging der Tochter von Landtagsabgeordnetem Dr. Gerhard Hopp über die Lippen. Katharina begleitete ihren Vater, der später für ein Grußwort ans Rednerpult treten sollte, zusammen mit ihrem Bruder Jonathan und Mama Birgit zur Einweihung der im September eröffneten BRK-Kindertagesstätte Haidsteinhörnchen in Runding.
Weil die Geschwister und ihre Mutter nach dem Mittagessen zu einem anderen Termin weitermussten und keine Zeit mehr für den Tag der offenen Tür hatten, machte Hopp vor dem offiziellen Teil zusammen mit Katharina einen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten.
Am Ende stand ein eindeutiges Feedback!
„Sie ist sehr glücklich in der Grundschule“, berichtete der CSU-Politiker. Dennoch habe sie bei der Besichtigung zu ihm gesagt: „Papa, ich brech' die Schule ab und gehe wieder in den Kindergarten“. Katharina habe sich in der neuen Einrichtung sofort wohlgefühlt und „den Geist aufgenommen, den die Haidsteinhörnchen vermitteln“.
Bürgermeister Franz Kopp und die Vertreter der Gemeinde hörten die begeisterten Worte der jungen Dame am Sonntag genauso gern wie die versammelte Rot-Kreuz-Familie mit Theo Zellner an der Spitze.
Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit. Dies zu entwickeln, ist der eigentliche Auftrag – jedes Kind mit seinen Stärken und seinen Bedürfnissen wahrzunehmen.
BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner

Der Kreisvorsitzende ließ in seine Rede nicht nur Zahlen und Fakten einfließen – etwa, dass in der von Annalena Weingärtner geleiteten Kita „fünf hochwertige Arbeitsplätze“ entstanden sind und beim BRK mittlerweile rund 70 pädagogische Mitarbeiter 370 Kinder in 14 Einrichtungen im Landkreis betreuen. Zellner stellte auch die gefühlsbetonte Seite des Themas heraus.
„Wir können Kinder-Erziehung nicht nur nach Punkten der Reihe nach abhaken“, meinte er und verwies darauf, dass gerade Emotion in der Pädagogik in besonderer Weise helfe.
„Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit. Dies zu entwickeln, ist der eigentliche Auftrag – jedes Kind mit seinen Stärken und seinen Bedürfnissen wahrzunehmen.“
Ein Ort der Geborgenheit
Eine Einrichtung, wie sie in Runding geschaffen worden sei, sei ein Beitrag, „dass junge Familien gerne hier leben, dass sie hier ihren Wohnsitz suchen und gerne hier arbeiten“, betonte der frühere BRK-Präsident. Mit der neuen Kindertagesstätte werde der Vereinbarkeit von Beruf und Familie Rechnung getragen.
Die Kita sei ein Ort der Betreuung, der Geborgenheit und der Bildung. „Hier an diesem Platz wird Zukunft geatmet“, erklärte der Altlandrat, der Bürgermeister Franz Kopp und den Entscheidern der Kommune für das entgegengebrachte Vertrauen und die Übergabe der Trägerschaft dankte.
Pädagogisches Wissen
„Wir versprechen, dass aus unserem Kreis Mitarbeiterinnen da sind, die hohes pädagogisches Wissen und die entsprechende emotionale Zuwendung mitbringen und damit erziehungsergänzend – niemals ersetzend – in Richtung der Eltern tätig sein können“, sagte Zellner.
Der Tatsache, dass in dem früheren, rundum sanierten Gebäude der Glaubensgemeinschaft Ichthys im Februar zusätzlich eine BRK-Tagespflege ihre Pforten öffnet, gewann der Kreisvorsitzende besonders viel ab.

„In unseren Einrichtungen, beispielsweise in Arrach, zu erleben, dass Alt und Jung zusammenkommen, einen Tag dabei sein zu dürfen, wenn sich diese beiden Lebensgruppen ergänzen… Das ist ein wunderbares Konzept!“, betonte er.
Bürgermeister Franz Kopp erinnerte in seinem Rückblick auf das rund 2,8 Millionen Euro teure, generationenübergreifende Projekt daran, dass für die Gemeinde-Verantwortlichen relativ früh festgestanden habe, dass hier zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten.
„Und uns war klar: Wenn wir schon so ein Konzept haben – Jung und Alt unter einem Dach –, dann brauchen wir auch einen Betreiber“, sagte er vor Gemeinderäten, Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der am Bau beteiligten Firmen.
„Ein wunderbares Arbeiten“
So seien bald Nägel mit Köpfen gemacht worden und die Kommune habe das BRK als Partner mit ins Boot geholt. „Es war ein wunderbares Arbeiten – sehr vertrauensvoll und auf Augenhöhe“, lobte Kopp an dieser Stelle nicht zuletzt Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner.
Theo Zellner gab das Gemeindeoberhaupt am Sonntag mit auf den Weg: „Wir haben in den letzten eineinhalb Jahren mit vielen deiner Leute zusammengearbeitet und du kannst sehr, sehr stolz sein auf diese sehr kompetente Truppe.“
Gerade in der Eingewöhnungszeit – der Bürgermeister sprach hier als Vater einer Tochter in der neuen Einrichtung – habe er das Personal als „unglaublich liebevoll und engagiert“ erlebt.
Stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti bezeichnete das Konzept, „junge und ältere Menschen miteinander örtlich zu betreuen“, als „genial und wunderschön“. Beide Gruppen seien schutzbedürftig – auf ganz unterschiedlichen Wegen und auf ganz unterschiedliche Arten.
„Sie zu kombinieren, finde ich ganz, ganz toll. Denn kleine Kinder gehen völlig wertfrei und ohne irgendwelche Vorurteile auf ältere Menschen zu“, hielt Etti fest.
Gerhard Hopp bekundete den Gemeindevätern seinen Respekt vor „einer unglaublichen Gemeinschaftsleistung“ und dem Mut, die Senioren-Betreuung in die Betreuungs-Konzeption mit einzubinden.
„Wenn alle zusammenhelfen, wenn alle zusammenhalten und wenn alle durchhalten, dann wird etwas Großartiges geschaffen für unsere Kinder und die Zukunft“, sagte der Landtagsabgeordnete.
Unter dem Strich müsse es in der Politik bei allen behördlichen Auflagen darum gehen, für Kinder „die bestmögliche Betreuung“, „eine gute Begleitung auf ihrem Lebensweg“ und „ein Wertefundament“ zu gewährleisten. „Das habt ihr geschafft – und das ist unglaublich wertvoll“, sagte er an die Adresse von Franz Kopp.
Mehr als nur ein Kindergarten
Valentin Heitzer sprach – auch im Namen seines Vaters Heinrich – für das gleichnamige Architekturbüro aus Rimbach, das die Pläne für die Sanierung und Umnutzung der Immobilie in der Haidsteiner Straße erstellt hatte.
„Das Gebäude ist mehr als nur ein Kindergarten oder eine Kinderkrippe. Es ist ein Ort der Begegnung“, erklärte der Juniorchef. Die gemeinsamen Außenbereiche von Kita und Seniorentagesstätte böten täglich Raum für wertvolle Erfahrungen zwischen den Generationen.
„Es ist ein Konzept, das nicht nur uns sehr am Herzen liegt, sondern auch Runding bereichern wird“, sagte Heitzer, der Franz Kopp und Annalena Weingärtner zusammen mit seinem Vater den symbolischen Schlüssel für die neue Einrichtung überreichte.
Es ist nicht verkehrt, Kindern das Gefühl mitzugeben: Da ist jemand und ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand.
Pfarrer Kilian Limbrunner
Weingärtner wiederum dankte dem Bürgermeister und BRK-Referatsleiter Stefan Raab mit zwei selbstgestalteten Kunstwerken für die Unterstützung seit dem 1. Mai, als sie mit der Leitung betraut worden war.
Ehe die Bühne den Kindern gehörte und die „Haidsteinhörnchen“ den Tag der offenen Tür im Kreis ihrer Eltern und Familien mit einem Lied eröffneten – die interessierte Öffentlichkeit hatte bis 16 Uhr die Möglichkeit, die Räume zu besichtigen –, weihte Pfarrer Kilian Limbrunner die Kita an der Seite von Diakon Harald Schneider und Pater Praveen Martin ein.
Der Geistliche wünschte dem Personal eine glückliche Hand und legte ihm eine Maxime ans Herz. „Es ist nicht verkehrt, Kindern das Gefühl mitzugeben: Da ist jemand und ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand“, sagte Limbrunner.
Abschließend erinnerte der Geistliche die Gäste an eine weitere seiner Überzeugungen. „Ich habe auch Grund, für etwas dankbar zu sein. Es ist alles Geschenk – alles.“
