Hans Schneider erhebt sein Geburtstagsgeschenk zur Kunst

Der BRK-Kreisverband Cham gab am Montag einen Empfang zu Ehren seines Vorsitzenden Theo Zellner. Der Bad Kötztinger, der das Amt seit 1997 bekleidet, feierte am 1. Februar seinen 75. Geburtstag. Neben vielen anerkennenden Worten ­– unter anderem von BRK-Präsidentin Angelika Schorer, die extra aus dem Allgäu anreiste – freute sich der Jubilar über eine Schnitzerei seines Stellvertreters Dr. Hans Schneider. Während das Modell als Präsent im Hause Zellner stehen wird, soll das Original einen Platz im neuen Rettungszentrum in der Tiergartenstraße erhalten.

Von Frank Betthausen

Cham. Theo Zellner war sichtlich bewegt: Nachdem der frühere Landrat rund um den 1. Februar mit seiner Familie, Freunden und Weggefährten seinen 75. Geburtstag gefeiert hatte, gab der BRK-Kreisverband seinem Vorsitzenden zu Ehren am Montag einen kleinen Empfang in der Kreisgeschäftsstelle in Cham. Als Überraschungsgast gratulierte dem Bad Kötztinger BRK-Präsidentin Angelika Schorer. Sie war aus dem Allgäu angereist, um ihrem Vorgänger in diesem Amt die besten Wünsche des Landesverbands und der Landesgeschäftsstelle in München zu überbringen.

„Wenn man im Roten Kreuz ist, ist man geerdet – und zwar deshalb, weil man viele Erfahrungen von dort in andere Ämter mit hineinnehmen kann.“ Theo Zellner, BRK-Kreisvorsitzender

Er sei sehr dankbar, in dieser Runde feiern zu dürfen, bekräftigte Zellner mit Blick auf die versammelte Rot-Kreuz-Familie. Denn: Der Kreis sei für sein Leben in allen verantwortlichen Rollen immer ein sehr wichtiger gewesen.

„Wenn man im Roten Kreuz ist, ist man geerdet – und zwar deshalb, weil man viele Erfahrungen von dort in andere Ämter mit hineinnehmen kann“, sagte er. So sei eine Motivation aus dem BRK heraus beispielsweise die Schaffung des Treffpunkts Ehrenamt im Landkreis gewesen.

Neben dem Kreisverband hatte der gebürtige Blaibacher zwischen 2013 und 2021 das Bayerische Rote Kreuz als Präsident repräsentiert – nach dem Bayerischen Landkreistag und dem Sparkassen-Verband Bayern war es die dritte bedeutende Organisation, der er vorstand.

Erfahrung, Können und Wissen

Bei allen habe er große Weichen gestellt – und in besonderer Weise bei den Sparkassen, würdigte ihn Angelika Schorer. „Das war eine schwierige Situation“, spielte sie auf die damaligen Herausforderungen rund um die in Schieflage geratene BayernLB an.

Letztlich sei die Zeit – 2014 kam Horst Seehofer als Ministerpräsident mit dem Impuls auf ihn zu – der Grundstein gewesen, sich auch an der BRK-Spitze zu engagieren.

Mit Erfahrung, Können und Wissen habe er acht Jahre lang die Präsidenten-Position ausgeübt und auf allen Ebenen gewirkt. Theo Zellner habe für vieles den Weg geebnet in dieser Zeit, erklärte Schorer.

Nach dem von Innenminister Joachim Herrmann propagierten Gedanken „In Krisen Köpfe kennen“ habe er das BRK weiterentwickelt. „Hier trägt vieles Deine Handschrift“, sagte die Präsident, die nicht zuletzt die „unglaubliche Vernetzung“ des Oberpfälzers und seinen „direkten Draht in die Staatsregierung“ hervorhob.

„Und das war immer auch zu Gunsten unseres Roten Kreuzes. Das heißt nicht, dass man irgendwo klüngelt, sondern die Interessen deutlich macht und vor allem umsetzt“, betonte Schorer. Zellner habe immer zum richtigen Zeitpunkt das Wort erhoben.

Der 2. stellvertretende Kreisvorsitzende Karl Holmeier lenkte den Blick auf die Region. „Du bist ein Glücksfall für das Rote Kreuz im Landkreis Cham“, sagte er in seiner Laudatio.

„Du hast viel auf den Weg gebracht – es gibt aber noch viel zu tun. Die Arbeit ruht nicht – es sind noch viele Aufgaben da.“ Karl Holmeier, 2. stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender

„Wenn man aufzählen würde, was sich in diesen 27 Jahren alles getan hat, dann wären wir lange, lange hier“, würdigte der frühere Bundestagsabgeordnete das seit 1997 währende Engagement Zellners als Kreisvorsitzender.

Das BRK Cham sei eine leistungsfähige Organisation – ein mittelständisches Unternehmen mit rund 700 hauptamtlichen Mitarbeitern und einem starken Ehrenamt. „Zu dieser Entwicklung hast Du in großer Weise mit beigetragen“, sagte Holmeier, der das Zusammenwirken von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen im Landkreis Cham als beispielhaft ansah.

Als aktuellste Projekte in Zellners langer Amtszeit nannte der Weidinger den Umzug der Kreisgeschäftsstelle in die Further Straße und den Neubau des Rettungszentrums in der Tiergartenstraße. „Du hast viel auf den Weg gebracht – es gibt aber noch viel zu tun. Die Arbeit ruht nicht – es sind noch viele Aufgaben da“, meinte Holmeier mit einem Augenzwinkern zu einer möglichen weiteren Amtszeit von Zellner.

„Theo, Du hast das super gemacht“

Für den BRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz sprach Bezirksvorsitzender Hans Rampf ein kurzes Grußwort. In all seinen Aufgaben und Rollen – und in besonderer Weise beim BRK – habe Theo Zellner immer souverän moderiert.

„Wir haben eine Riesenmannschaft mit über 1,5 Milliarden Euro Umsatz. Das ist ein Schiff, das muss man zu lenken wissen. Theo, Du hast das super gemacht. Wir sind stolz auf Dich“, sagte der ehemalige Landshuter Oberbürgermeister.

Chams Stadtoberhaupt Martin Stoiber imponierte an Zellner, dass er in schwierigen Zeiten stets die Antworten gefunden habe, die es gebraucht habe, um mutig nach vorne zu blicken und auch aus diesen Zeiten etwas Positives zu gewinnen.

„Theo Zellner war immer mutig, er war immer innovativ, er hat sich immer wieder neu erfunden“, befand der Bürgermeister. Der Schlüssel zum Erfolg sei bei all dem gewesen, dass er mit Weitblick die Menschen begeistert und mitgenommen habe. „Du hast immer versucht, alle mit einzubinden“, sagte Stoiber.

Ein besonderes Geschenk enthüllte in den Räumen der BRK-Verwaltung Zellners 1. Stellvertreter Dr. Hans Schneider, der in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne schnitzt. Er hatte für das Foyer der Kreisgeschäftsstelle mit seinem Freund Franz Rackl bereits ein Holz-Kunstwerk mit dem Titel „Not-Wenden“ gestaltet. Für das neue Rettungszentrum in Cham schwebte den beiden ähnliches vor.

„Eigentlich bist Du die Ursache, der Urheber“, sagte Schneider an die Adresse Zellners. Denn: Bei einer Vorbesprechung für den Neubau in der Tiergartenstraße habe Zellner einmal betont, wie wichtig es sei, dass dort die wesentliche Verbindung von Haupt- und Ehrenamt zum Ausdruck komme.

„Das Original in doppelter Größe, in doppelter Dicke und doppelter Länge ist fertig und steht bereit für die Einweihung des neuen Rettungszentrums." Dr. Hans Schneider, 1. stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender

Das inspirierte Schneider – und nach einem Gespräch mit Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner entwarf er aus Weidenholz ein Modell für ein Kunstwerk im Maßstab 1:2.

Mit Theo Zellners 75. Geburtstag kam dem einstigen Chefarzt der Anästhesie am Chamer Krankenhaus der Gedanke, den Entwurf zu überarbeiten und als Geschenk vorzusehen. „Das Original in doppelter Größe, in doppelter Dicke und doppelter Länge ist fertig und steht bereit für die Einweihung des neuen Rettungszentrums“, erläuterte Schneider, der Zellner mit dieser Ankündigung eine doppelte Freude machte.

Der Jubilar griff in seinen Schlussworten einige Aussagen von Karl Holmeier wieder auf, übte sich jedoch bewusst in Bescheidenheit. „Wir haben im Kreisverband viel, viel angepackt – und es warten noch Aufgaben. Wir haben nächstes Jahr Wahlen. Schauen wir mal, wie das Ganze weitergeht“, meinte Zellner.

Ohne jede Zurückhaltung bekräftigte der 75-Jährige: „Das ist einfach ein toller Kreisverband und es macht Freude, hier mitzuwirken.“ Die Aufgabe erfülle ihn und gebe ihm viel. „Ich bin gerne euer Kreisvorsitzender“, sagte Zellner, ehe der Vormittag bei einem gemütlichen Beisammensein und einem Weißwurstfrühstück ausklang.