Pflegeheim: Feldbauer und BRK entwickeln Projekt gemeinsam

Frank Betthausen
Auf seiner von Yvonne Schönemann geleiteten Pflegestation in Roding hat das BRK Cham derzeit 36 Betten. In der neuen Einrichtung auf dem Gesundheitscampus sollen die Kapazitäten auf 60 Plätze ausgebaut werden.

Der BRK-Kreisverband und das Bauunternehmen äußern sich bei einem Abstimmungstermin zu ihrer Zusammenarbeit in Roding. Das Vorhaben, für das vor wenigen Tagen ein Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht worden ist, befindet sich in einem frühen Stadium. Trotzdem war und ist es BRK-Kreisvorsitzendem Theo Zellner ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. „Wir wollen den Menschen klarmachen: Roding ist ein Standort, auf den wir setzen“, betonte er.

Von Frank Betthausen

Roding. Das Vorhaben strahlt mit seiner Tragweite weit über die Grenzen der Kommune hinaus: Das BRK Cham und die Johann Feldbauer Bau GmbH wollen in Roding gemeinsam ein neues Pflegeheim realisieren. Das haben Theo Zellner, der Kreisvorsitzende des Sozialverbands, und Johann Feldbauer, der Geschäftsführer des Unternehmens, bestätigt.

„Wir wollen zusammen eine neue Pflege-Einrichtung in der Stadt entwickeln – vorbehaltlich der Finanzierung“, erklärte Zellner bei einem Abstimmungsgespräch mit Vertretern der Firma und verwies auf einen entsprechenden Förderantrag. 

Das Unternehmen hatte ihn in enger Kooperation mit dem BRK ausgearbeitet und vor wenigen Tagen für das Programm „Pflege im sozialen Nahraum (PflegesoNah)“ bei der Regierung der Oberpfalz eingereicht. Der Freistaat Bayern unterstützt damit Investitionen in die Pflege-Infrastruktur.

Teil des Vier-Säulen-Modells

Das Gebäude – die Kosten sind mit mehreren Millionen Euro veranschlagt – ist auf dem bisherigen, rund 45.000 Quadratmeter großen Krankenhaus-Areal geplant, das die Firma von den Sana Kliniken und dem Landkreis gekauft hatte. In den nächsten Jahren soll dort ein Gesundheitscampus entstehen. 

Das zugrunde liegende Vier-Säulen-Modell sieht ein Ärztehaus – mit den Vorarbeiten dafür hat das Unternehmen Feldbauer begonnen –, den Neubau der Pflegeschule, die Ansiedlung gesundheitsnaher Dienstleistungen und Konzepte im Pflegebereich vor.

Zu letzterem zählt die neue BRK-Einrichtung, die nach derzeitigen Überlegungen Platz für 60 Bewohner bieten soll. Sie wäre der Ersatzbau für die bisherige Pflegestation des Roten Kreuzes im alten Krankenhaus mit ihren 36 Betten.

„Intelligent weitertragen"

„Wir haben in Roding seit mehr als 15 Jahren beste Erfahrungen im Zusammenspiel aus Medizin und Pflege gemacht. Dieses Wissen und dieser Mehrwert könnten durch den Gesundheitscampus intelligent weitergetragen werden. Der BRK-Kreisverband Cham ist bereit, dem neuen Vier-Säulen-Modell ein festes Fundament zu bereiten“, betonte Theo Zellner.

Johann Feldbauer äußerte sich zuversichtlich, das Vorhaben mit dem BRK verwirklichen zu können – auch wenn die Konditionen der Zusammenarbeit noch ausgearbeitet werden müssten und die beantragte Förderung von 3,5 Millionen Euro ohne Frage, Theo Zellner teilte diese Auffassung, der Knackpunkt sei.

„Das Haus wird hervorragend angenommen. Wir wissen aber auch, dass der Bestandsbau eine Halbwertszeit hat. Vor diesem Hintergrund tragen wir große Verantwortung – für unsere Mitarbeiter genauso wie für die Pflegebedürftigen, die uns anvertraut sind.“ 

BRK-Kreisvorsitzender Theo Zellner

Frank Betthausen
Seit 1. Dezember 2009 führt das BRK die Pflegestation in den Räumen in der Arnulfstraße. Die bestehende Einrichtung, verdeutlichte Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner, könne nur geschlossen werden, wenn auf dem Campus-Areal das neue Haus einzugsbereit stehe. „Es gibt beim BRK keine Betriebsunterbrechung“, erklärte er.

„Letztlich sind wir aber schon mitten in der Projekt-Konzeptionierung. Und: Die Gespräche, die wir bis dato geführt haben, waren alle sehr positiv“, sagte der Bauunternehmer. „Das Rote Kreuz ist unser präferierter Partner, die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.“

Theo Zellner fand seinerseits lobende Worte für die Rodinger Firma. „In meinen Augen ist das ein zukunftsweisendes Projekt, das von beiden Seiten sehr gut aufgebaut ist – in einem Rahmen, der erfolgversprechend ist“, sagte er.

Einen der Hauptgründe, „zu diesem frühen Zeitpunkt der Entwicklung“ an die Öffentlichkeit zu gehen, sah Theo Zellner in der Notwendigkeit, den rund 40 BRK-Beschäftigten in Roding, den Bewohnern und ihren Angehörigen sowie den Bürgern der Stadt dringend eine Perspektive aufzeigen zu wollen. 

„Kein Status der Unsicherheit"

„Das Haus wird hervorragend angenommen. Wir wissen aber auch, dass der Bestandsbau eine Halbwertszeit hat. Vor diesem Hintergrund tragen wir große Verantwortung – für unsere Mitarbeiter genauso wie für die Pflegebedürftigen, die uns anvertraut sind“, sagte der langjährige BRK-Präsident. 

Einen „Status der Unsicherheit“ könne sich das Rote Kreuz nicht erlauben. „Wir wollen einen Weg in die Zukunft skizzieren und den Menschen klarmachen: Roding ist ein Standort, auf den wir setzen – erst recht mit optimalen, modernen Pflegevoraussetzungen“, betonte Zellner.

BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner äußerte sich beeindruckt über die Tatsache, dass die Projekt-Entwicklungsarbeit mit der Firma Feldbauer nach gerade einmal sechs Wochen „ein solches Stadium“ erreicht habe. 

Bau- und Pflegeexperten

Auf Grundlage dieser kurzen, aber intensiven Kooperation „von Bau- und Pflegeexperten“ gebe es noch keine schriftliche Vereinbarung, aber ein „starkes Commitment“ – mit dem Ziel, eine Vertragsunterzeichnung zu erreichen.

Was den weiteren Zeitplan angehe, setzten die beiden Partner darauf, 2026 Klarheit in Finanzierungsfragen zu haben, um danach „mit voller Energie“ an die weitere Umsetzung gehen zu können. Zu Details wie einem Termin für einen Spatenstich oder „gar für eine Fertigstellung“ könnten derzeit „keinerlei verlässliche“ Aussagen getroffen werden. 

Fakt sei, dass die bestehende Pflege-Einrichtung nur geschlossen werden könne, wenn auf dem Campus-Areal das neue Haus einzugsbereit stehe. „Es gibt beim BRK keine Betriebsunterbrechung“, betonte Aschenbrenner.