Wasserwacht rüstet sich für den Kauf eines neuen Einsatzbusses

Hohe Ehre für Siegfried Wagner und Peter Bart
Mit Siegfried Wagner (4. von links) und Peter Bart (4. von rechts) wurden zwei Urgesteine der Wasserwacht Waldmünchen ausgezeichnet. Es gratulierten (von links) Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner, Kreisjugendleiterin Ramona Kraus und Vorsitzender Andreas Dietl sowie (von rechts) Bereichsvorsitzender Dr. Peter Hering, Bürgermeisterstellvertreter Martin Frank und 2. Vorsitzende Melanie Kurzendorfer (Foto: Klaus Scherr).

Andreas Dietl, Vorsitzender der Ortsgruppe Waldmünchen, blickte bei der Jahresversammlung auf einen neuerlichen Mitgliederzuwachs im Jahr 2024 und „ganze 8240 Stunden“ im Ehrenamt zurück. Über das Plus in der Kasse freute er sich besonders: Immerhin steht demnächst eine große Investition an. Mit Siegfried Wagner und Peter Bart nahmen im Perlsee-Restaurant zwei Urgesteine hohe Auszeichnungen entgegen.

Von Klaus Scherr

Waldmünchen. Die Wasserwacht Waldmünchen bleibt auf Erfolgskurs. Am deutlichsten ist das beim Mitgliederzuwachs zu sehen, den der wiedergewählte Vorsitzende Andreas Dietl bei der Jahresversammlung im mit mehr als 60 Gästen gut gefüllten Saal des Perlsee-Restaurants herausstrich. So vergrößerte sich die Ortsgruppe im vergangenen Jahr von 542 auf 557 Personen.

Dieser Umstand sei vor allem den neuen Erwachsenen-Schwimmkursen geschuldet, die sehr gut angenommen würden, wie Dietl in seinem Tätigkeitsbericht informierte. 

Der Ortsgruppenleiter ehrte an diesem Abend unter dem kräftigen Applaus der Anwesenden zwei Urgesteine der Waldmünchner Wasserwacht für ihre langjährige und intensive Mitarbeit. So erhielt Siegfried Wagner die Ehrenplakette in Gold. Peter Bart freute sich über die Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenzeichen.

Neben den regelmäßigen Trainings- und Schwimmkursen waren „seine“ Mitglieder laut Dietl 2024 bei mehr als 90 Terminen aktiv. Hier nannte er vor allem die Fertigstellung und Einweihung der neuen Wachstation am Perlsee.

Dienst dauert heuer vom 31. Mai bis 30. August

„Damit hat die Ortsgruppe wieder eine feste Bleibe und ist mit dem Wachdienst an den Wochenenden für die Sicherheit der Badegäste gut sichtbar“, sagte er. 2025 erstreckt sich der Dienst an dem Gewässer vom 31. Mai bis 30. August.

Bestes Wetter bescherte dem alljährlichen Seefest wieder „einen grandiosen Besucheransturm“. Ein Zwei-Tagesausflug nach München sei eine willkommene Abwechslung und der Lohn für die Strapazen rund um die Traditionsveranstaltung gewesen, die in diesem Jahr am 25. Juli stattfindet. 

Technische Leiterin Melanie Kurzendorfer konnte nach ihren Worten in der aktiven Einsatzgruppe auf 23 Kräfte zurückgreifen. Dies waren im Einzelnen 19 Wasserretter, fünf Fließwasserretter, 14 Motorbootführer, neun Wachleiter, fünf SEG-Führer und ein Einsatzleiter Wasserrettung (hier sind Mehrfachausbildungen möglich).

Zwei Übungen mit der Hundestaffel

Neben den intensiven Reanimationstrainings mit Defibrillatoren fanden zwei Übungen mit der BRK-Rettungshundestaffel statt; außerdem eine Feuerlöschübung bei der Firma Bavaria. 

Gratulieren konnte die bisherige Technische Leiterin und künftige 2. Vorsitzende Andreas Schnagl zum bestandenen Lehrgang als SEG-Führer und Sebastian Meier zum Wasserretter-Abschluss.

Das Einsatzgeschehen dieser Truppe ließ der stellvertretende Technische Leiter Sascha Fiedler Revue passieren. Bei fünf Alarmen durch die ILS Regensburg wurden die Einsatzkräfte bis zum Höllensteinsee angefordert. 

Neben vielen Sicherheitswachen und Sanitätsdiensten beteiligten sich die Waldmünchner an der Blaulichtparty am Silbersee und am Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen. 

„Eine Investition in die Zukunft war die Anschaffung neuer Flossen für unsere Gruppen.“ 

Jugendleiterin Anna-Lena Dietl

Neu angeschafft wurden eine komplette persönliche Schutzausrüstung für den Wasserretter und digitale Funkmeldeempfänger. 

Jugendleiterin Anna-Lena Dietl hat mit ihren 13 Betreuern die Aufgabe, die große Schar von Kindern und Jugendlichen zu voll ausgebildeten Mitgliedern der Wasserwacht zu schulen. Dazu gehören ein intensives Schwimmtraining, aber auch Erste-Hilfe-Kenntnisse und Wissen über Natur- und Gewässerschutz. 

Neben dem Training im Aquafit wird nun auch am Perlsee ein Schwimmtraining absolviert – und als Belohnung gab es viele Schwimmabzeichen in Bronze und Silber. Als „Investition in die Zukunft“ nannte Dietl die Anschaffung neuer Flossen für diese Gruppen.

Die Trainingsarbeit für die erwachsenen Mitglieder obliegt Jonas Bierl. Seine Truppe beteiligte sich zu Jahresbeginn 2024 am 24 Stunden-Schwimmen in Furth im Wald. Bei den wöchentlichen Trainingsabenden am Montag im Aquafit kamen nicht nur 654 Stunden zusammen. Die Teilnehmer legten dort auch Abzeichen in Bronze und Silber sowie im Langstreckenschwimmen ab. 

Kurz und bündig ging Kassier Manfred Haller auf die Finanzen der Ortsgruppe ein. Dank des hervorragenden Besuchs des Seefestes verzeichnete er „ein gutes Plus“ in der Kasse. Dies sei auch nötig meinte Vorsitzender Andreas Dietl, denn in absehbarer Zeit stehe die Neuanschaffung des Einsatzbusses an.

Der neue Vorstand mit den Ehrengästen
Die neu gewählte Vorstandschaft mit den Ehrengästen Ramona Kraus (links), Manfred Aschenbrenner (2. von rechts) und Martin Frank (rechts, Foto: Klaus Scherr)

Wie der Vorsitzende erläuterte, leisteten die Männer, Frauen und Kinder 2024 „ganze 8240 Stunden“ Dienst im Ehrenamt. Den zehn Fleißigsten dankte er mit einem Präsent. 

Dies waren: 

  • Sebastian Meier: 207,75 Stunden
  • Melanie Kurzendorfer: 163,25 Stunden
  • Jürgen Weingärtner: 130 Stunden
  • Jonas Bierl: 110 Stunden
  • Annalena Dietl: 110 Stunden
  • Ina Brückl: 107,5 Stunden
  • Sophia Meier: 100,5 Stunden
  • Sophia Heimerl: 95 Stunden
  • Andreas Dietl: 94,25 Stunden
  • Andreas Schnagl: 91,5 Stunden
     

Die Neuwahl der Vorstandschaft konnte per Handzeichen im Schnelldurchgang erfolgen. 

Innerhalb von nur acht Minuten stand dieses Führungsgremium fest: 

  • Vorsitzender: Andreas Dietl
  • 2. Vorsitzende: Melanie Kurzendorfer
  • Technischer Leiter: Andreas Schnagl
  • 2. Technischer Leiter: Sofia Heimerl
  • 3. Technischer Leiter: Sascha Fiedler
  • Kassier: Manfred Haller
  • 2. Kassier: Sonja Stelzer
  • Wasserwachtsarzt: Dr. Klaus Hör
     

Der neuen Vorstandschaft gab Kreisjugendwartin Ramona Kraus die besten Wünsche mit auf den Weg. „Sehr beeindruckend“ nannte sie die Gesamtleistung der Wasserwacht in der Trenck-Stadt. Davon könnten sich andere Ortsgruppen eine Scheibe abschneiden. „Macht bitte weiter so!“, lautete ihr Appell.

Dieter Müller verabschiedete sich bei der Versammlung nach 16 Jahren als BRK-Bereitschaftsleiter von der Waldmünchner Wasserwachtsfamilie. Er wird im März nicht mehr kandidieren und dankte Dietl und seiner Mannschaft „für die sehr gute Zusammenarbeit“. Sie sei beim 100-jährigen Jubiläum der Bereitschaft im vergangenen Jahr in besonderer Weise zu spüren gewesen. So bat Müller „um dieselbe gute Harmonie zwischen den beiden Rotkreuz-Gemeinschaften auch für seinen Nachfolger“. 

Zu der „imposanten Leistungsbilanz“ der größten Rotkreuz-Gruppe in Waldmünchen gratulierte Bereichsvorsitzender Dr. Peter Hering. Er hatte davon gelesen, dass 20 bis 30 Prozent der Erwachsenen nicht schwimmen könnten. „In Waldmünchen sind es dank der Wasserwacht sicher bedeutend weniger. Ihr rettet damit Leben“, meinte er.

„Eine Neuwahl innerhalb von acht Minuten durchzuführen, ist ein Rekordwert. Das beweist, dass die Chemie in der Wasserwacht Waldmünchen stimmt.“ 

BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner

Eine Neuwahl innerhalb von acht Minuten durchzuführen, sei sicher ein Rekordwert. Dies beweise, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Aschenbrenner befand, dass die Chemie in der Wasserwacht Waldmünchen stimme.

„Bemerkenswert“ nannte er die Leistungen rund um die neue Wachstation. Sie sei nun, wie die Berichte zeigten, mit Leben erfüllt und die Aktiven sorgten dort für mehr Sicherheit der Bürger. Den erwähnten Mitgliederzuwachs betrachtete Aschenbrenner „als herausragend – gerade heute in dieser schwierigen Zeit“. Mit den Schwimmkursen für Erwachsene habe die Wasserwacht die Zeichen der Zeit erkannt und handele entsprechend.

Bürgermeister-Stellvertreter Martin Frank gratulierte der neuen Vorstandschaft und zog seinen Hut „vor dieser Leistung der Wasserwacht“. Das Seefest sei ein Aushängeschild der gesamten Stadt. In Summe mit allen anderen Berichten seien es oft drei, vier, manchmal fünf Wochen durchgehender Arbeit, die manche Mitglieder an Stunden leisteten. 

Das Schmuckstück, die neue Wachstation, sei gar nicht mehr als Containerlösung erkennbar. Sie sei eine feste Bleibe geworden, in der sich die Wasserwacht wohlfühlen könne. „Nur miteinander können solche Erfolge ermöglicht werden“, meinte Frank.

Die fleißigsten Aktiven mit den Ehrengästen
Den fleißigsten Mitgliedern wurde mit Präsenten gedankt (Foto: Klaus Scherr).

Zuletzt bat Andreas Dietl mit Siegfried Wagner und Peter Bart zwei langgediente Mitglieder nach vorne. Sie sollten je eine besondere Auszeichnung erhalten.

Große Ehre für Siegfried Wagner

Siegfried Wagner: Der langjährige Wasserwacht-Vorsitzende, Jahrgang 1963, ist Inhaber des bekannten Waldmünchner Baugeschäftes. Seit 1980 ist Siegi, wie er von allen genannt wird, aktives Mitglied. Von 1989 bis 1993 fungierte er als 2. Technischer Leiter. Volle 20 Jahre (1993 bis 2001 und 2005 bis 2017) bekleidete Wagner das Amt des Vorsitzenden. Er habe das Schiff gekonnt durch viele Höhen und Tiefen gesteuert, sagte Dietl. 

Die Mitgliederzahlen hätten sich in dieser Zeit stets erhöht, die Wasserwacht sei zu einer festen Größe im Vereinsleben von Waldmünchen herangewachsen. In seiner Zeit bei den Wasserrettern bildete sich Wagner zum Bootsführer fort, absolvierte die Sanitätsdienstausbildung und wirkte bei sämtlichen Veranstaltungen und Aktivitäten mit. 

In all den Jahren habe er sich als „exzellenter Organisator von Arbeitseinsätzen“ einen Namen gemacht. Dank der Maschinen und finanziellen Mittel aus seinem Baugeschäft habe es kaum eine Herausforderung gegeben, „die unter seiner Leitung nicht zu schultern war“. 

Mit Blick auf diese immense Unterstützung könne man schon fast von einer Lebensleistung sprechen, meinte Dietl, der Wagner zusammen mit Ramona Kraus, Manfred Aschenbrenner und Dr. Peter Hering die Ehrenplakette in Gold des Bayerischen Roten Kreuzes überreichte.

Es ist eine der höchsten Auszeichnungen, die der Sozialverband vergibt. Die Urkunde ist unterschrieben von Präsidentin Angelika Schorer.

Hohe Auszeichnung für Peter Bart

Peter Bart: Peter Bart, ebenfalls 1963 geboren, ist seit 1996 aktives Mitglied. Von 2001 bis 2005 wirkte er als stellvertretender Technischer Leiter im Vorstand mit. Von 2005 bis 2017 hatte er den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden inne. „Als Mann der Praxis“ ließ sich Bart zum Bootsführer, Taucher und für die Schnelleinsatzgruppe ausbilden. 

Bei dem Wort „Ausbildung“, meinte Andreas Dietl, erinnerten sich viele Anwesende an eine Reihe von Lehrgängen, die Peter Bart selbst als Ausbilder für die Jugendstufe, als Jugendtrainer und nicht zuletzt als Sanitätsausbilder geleitet und begleitet habe. Sein Mitwirken bei sämtlichen Veranstaltungen und Aktivitäten sei für den Geehrten immer eine Selbstverständlichkeit gewesen.

Als Dank und Anerkennung überreichten ihm die Verantwortlichen das Goldene Ehrenzeichen. Es handelt sich dabei um eine der höchsten Auszeichnungen, die von der Wasserwacht Bayern vergeben werden. Unterzeichnet ist Barts Urkunde von Landesvorsitzendem Thomas Huber.

Dank an Stefanie Vachal
Andreas Dietl dankte der aus dem Gremium ausscheidenden Stefanie Vachal (geborene Kurzendorfer) für ihre langjährige Mitarbeit in der Vorstandschaft (Foto: Klaus Scherr).
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