Das BRK Cham erhält den Zuschlag für die Standorte Weiding und Arrach

Der Rettungsdienst-Betrieb in den Kommunen startet am 1. Mai. In beiden Gemeinden ist eine Interimslösung in den Gebäuden der örtlichen Bauhöfe vorgesehen. Nach Falkenstein hat das Rote Kreuz damit im Landkreis zwei weitere Ausschreibungen gewonnen. „Ein großer Vertrauensbeweis, über den wir uns sehr freuen“, sagt Rettungsdienstleiter Dominik Lommer.

Von Frank Betthausen

Cham. Der 1. Mai bringt für den Landkreis Cham und das BRK wesentliche Neuerungen mit sich. An diesem Tag startet an zwei neuen Rettungsdienst-Standorten der Betrieb: in Arrach und Weiding. In beiden Kommunen hat das Rote Kreuz vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Regensburg (ZRF) den Zuschlag erhalten. Nach Falkenstein hat die Hilfsorganisation damit zwei weitere Ausschreibungen in der Region gewonnen.

„Wir sind in einem intensiven Austausch, was die zu schaffenden Strukturen und Gebäudlichkeiten betrifft.“ Rettungsdienstleiter Dominik Lommer

„Ein großer Vertrauensbeweis, über den wir uns sehr freuen“, sagt Rettungsdienstleiter Dominik Lommer.

Sowohl in Arrach als auch in Weiding ist nach seinen Angaben ein Interimsbetrieb in den Gebäuden der örtlichen Bauhöfe vorgesehen. Hintergrund: In beiden Kommunen gibt es Überlegungen, weiterführende Strukturen für das Rettungswesen aufzubauen. „Aktuell laufen tiefgehende Gespräche. Wir sind in einem intensiven Austausch, was die zu schaffenden Strukturen und Gebäudlichkeiten betrifft“, erläutert Lommer.

Das BRK sei den Verantwortlichen jedenfalls sehr dankbar für die Möglichkeit, seine Fahrzeuge auf den kommunalen Liegenschaften unterbringen und dem Personal dort eine übergangsweise Heimat bieten zu können. „Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden“, freut sich der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer.

Der Fuhrpark zieht um

Während der Standort in Weiding mit einem funkelnagelneuen Rettungswagen aus öffentlich-rechtlicher Hand bestückt wird – Rot-Kreuz-Mitarbeiter holten den Mercedes am Donnerstag im Nutzfahrzeugzentrum Augsburg der Daimler Truck AG ab –, zieht der BRK-Kreisverband im Fall von Arrach mit seinem Fuhrpark und seinen Beschäftigten aus Lam um.

Der ZRF hatte die Verlegung beschlossen, um die Versorgung der Bevölkerung im Gebiet der Rettungswache Bad Kötzting zu verbessern und bei der gesetzlich verankerten Zwölf-Minuten-Hilfsfrist über die 80-Prozent-Marke zu kommen. Mit dem Beschluss war der Vertrag für den Stellplatz in Lam nach zehn Jahren ausgelaufen und für Arrach neu ausgeschrieben worden.

„Für die Menschen in der Kommune bringt das natürlich einen Einschnitt und einen Abschied von gewohnten Abläufen mit sich. Aber: Die Versorgung für den Lamer Winkel ist auch von Arrach aus bestmöglich garantiert. Wir bewegen uns auf einem freien Markt und mussten die Entscheidung des Zweckverbands akzeptieren“, sagt Lommer. Bei allem Bedauern über den Rückzug aus Lam ist er „sehr froh“ darüber, auch für den neuen Standort wieder den Zuschlag erhalten zu haben.

„Der Rettungswagen ist über Gleißenberg auch nicht aus der Welt für Waldmünchen und in Richtung Runding für Bad Kötzting relevant.“ Rettungsdienstleiter Dominik Lommer

So verlasse das BRK Lam mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es sei einerseits eine schöne, intensive Zeit gewesen, in der die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten stets hervorragend und vertrauensvoll funktioniert habe. „Andererseits sind wir froh um die Entwicklung. Wir hätten den Standort insgesamt auch verlieren können“, verdeutlicht er.

Was die Zeiten angeht, zu denen das BRK in Arrach einsatzbereit ist, gehe es „zu den gleichen Voraussetzungen weiter“. Sprich: Der Interimsstellplatz ist sonntags bis freitags von 6 bis 0 Uhr sowie vor Sonn- und Feiertagen rund um die Uhr besetzt.

Durch den Maifeiertag ergibt sich daraus für die BRK-Mitarbeiter zum Start in der Gemeinde eine interessante Konstellation. Sie werden ihre Nachtschicht um 18 Uhr noch in Lam antreten, mit dem Ablauf der Vertragslaufzeit allerdings um Mitternacht mit dem Fahrzeug nach Arrach wechseln.

„Der Umzug betrifft zu dieser Zeit aber nur das Personal und das Auto. Alles andere wird im Voraus vorbereitet“, erläutert der Rettungsdienstleiter.

Lagermöglichkeiten in Containern

Die Dienstzeiten in Weiding sind montags bis sonntags von 7 bis 19 Uhr. Im Gegensatz zum sogenannten Flexi-RTW in Falkenstein, der bei Bedarf auf einen von acht fest definierten Abrufplätzen entsendet wird, ist der neue Mercedes dort fest stationiert.  

Nach Angaben von Lommer soll er bei weitem nicht nur das Geschehen auf der vielbefahrenen B 20 abdecken, sondern – „strategisch günstig gelegen“ – den Raum zwischen Furth im Wald und Cham mitversorgen. „Der Rettungswagen ist über Gleißenberg auch nicht aus der Welt für Waldmünchen und in Richtung Runding für Bad Kötzting relevant“, sagt er.

Wie in Arrach sind die BRK-Beschäftigten in Weiding auf dem Bauhof-Areal der Kommune mit untergebracht. Um ergänzende Lagermöglichkeiten zu schaffen, sollen zwei zusätzliche Container aufgestellt werden.